Legionellen treten oft in Biofilmen auf, die ihnen gute Bedingungen für Wachstum bieten. Biofilme sind schleimige Beläge von Mikroorganismen und extrazellulären Substanzen in Leitungen und Behältern. Sie bilden die Existenzgrundlage für viele krankheitserregende Keime wie E. coli oder Legionella. Außerdem schützen Biofilme Bakterien vor chemischen und physikalischen Einflüssen. In Biofilmen vorkommende Mikroorganismen sind extrem resistent gegen Desinfektionsmittel. Daher muss die Legionellenbekämpfung durch Wasserdesinfektion sehr gründlich durchgeführt werden. Erfahren Sie mehr zur Desinfektion und Aufbereitung von Trinkwasser.
Legionellenbekämpfung mit Chlordioxid und Sanosil
Es wurden schon Biofilme an Innenflächen von Desinfektions-Rohrleitungen gefunden. Viele Desinfektionsmittel können diese nicht oder nur teilweise deaktivieren. Sie entfernen sie auch nicht. Chlordioxid ist das einzige in der Trinkwasserverordnung zugelassene Desinfektionsmittel, mit welchem Biofilme in Trinkwasserleitungen und Behältern abgetötet und effizient beseitigt werden können. Als im Wasser gelöstes Gas vermag Chlordioxid Biofilme und Zellwände der Mikroorganismen leicht zu durchdringen. Das führt zu einer Inaktivierung von Biofilmen.
Das Problem mit von Legionellen kontaminierten Wasserkreisläufen ist von großer Bedeutung. Die steigende Anzahl durch die von der Legionärskrankheit verursachten Todesfälle rücken das Thema immer mehr in den Vordergrund. Wir packen das Problem an der Wurzel, anstatt isolierte Symptome punktuell zu bekämpfen.
Die Legionärskrankheit
Diese Krankheit ist eine gefährliche Form der Lungenentzündung mit oft tödlichem Ausgang. Zum besonders gefährdeten Personenkreis gehören vorrangig alte und kranke Menschen mit geschwächtem Immunsystem. Männer sind gefährdeter als Frauen. Zur besonderen Risikogruppe zählen Menschen über 45 Jahren, Raucher, Alkoholiker und Diabetiker. Das grippeähnlich verlaufende Pontiac-Fieber wird ebenfalls durch die Infektion mit Legionellen verursacht. Es ist unklar, wie viele Menschen jährlich durch eine Legionellen-Infektion sterben. Gerade bei alten Menschen wird Lungenentzündung als „natürliche“ Todesursache ohne weitere Nachforschungen akzeptiert.
Der Auslöser
Als Erreger wurde in erster Linie das Legionellen-Bakterium „Legionella pneumophila“ mit all seinen 40 Serogruppen erkannt, aber auch weitere Unterarten gelten als pathogen. Legionellen gedeihen optimal zwischen 30 und 37 °C, stagnieren zwischen 40 und 45 °C und sterben zuverlässig erst oberhalb von 70 °C. Charakteristisch ist, dass sie in anderen Mikroorganismen wie z. B. Amöben leben und sich dort vermehren. In Biofilmen, die in allen Wasserleitungen und -tanks vorhanden sind, befinden sich daher bei entsprechender Temperatur optimale Bedingungen für einen Legionellenbefall.
So schützen Sie sich vor Legionellen und Bakterien: Video
Gefährdungsbereiche
Legionellen sind natürlich vorkommende Bakterien, die uns in jedem Badesee, in Wasserpfützen und in feuchter Erde begegnen, ohne für uns gefährlich zu werden. Zur Legionelleninfektion kommt es erst, wenn sie in Wassertröpfchen (Aerosole) verpackt in die Lunge geraten. Deswegen gelten als Risikobereiche:
- Duschen in Hotels, Krankenhäusern, Altenheimen, Schwimmbädern und anderen Sportanlagen
- Whirlpools und andere Schwimmbäder mit sprudelnden Wasserattraktionen
- Lüftungsanlagen mit Nasswäschern
- Kühltürme
- Bereiche, in denen Wasser zu Kühl- und Befeuchtungszwecken versprüht wird (z. B. Kühl-/ Schmiermittel in der spanenden Metallverarbeitung, Befeuchtung von Kohlestäben)
Wasseraufbereitung / Trinkwasseraufbereitung
Die Trinkwasseraufbereitung ist ein wichtiger Bestandteil der Legionellenbekämpfung. Informieren Sie sich über unseren Service der Wasseraufbereitung. Z. B. durch Membrantechnik, Umkehrosmose, Ultrafiltration, UV und Chlordioxid. Die Desinfektion von Trinkwasser auf Grundlage der Trinkwasserverordnung ist zudem eine sinnvolle Maßnahme zur Prävention von Bakterienbefall.
Wasserdesinfektion mit UV-Licht
Für die Wasserdesinfektion in der Wasseraufbereitung setzen wir z. B. UV-Licht ein. Ultraviolettes Licht gehört zum nicht sichtbaren Spektrum des Sonnenlichts. Mit einer Wellenlänge von 254 nm hat es eine sehr hohe Energie und somit die Fähigkeit, Mikroorganismen wie Bakterien, Viren, Parasiten usw. abzutöten.
Infektionen vorbeugen
Um die Gefährdung durch Legionellose zu minimieren, ist eine umfassende Gefährdungsanalyse erforderlich. Diese Analyse hilft dabei, potenzielle Risikobereiche zu identifizieren und geeignete Maßnahmen zur Bekämpfung und Prävention zu entwickeln. Durch regelmäßige Inspektionen und Wartungen können Legionellenbefälle frühzeitig erkannt und durch effektive Desinfektionsmethoden wie der Verwendung von Chlordioxid und UV-Licht bekämpft werden. Ein strukturiertes Vorgehen basierend auf den Ergebnissen der Gefährdungsanalyse stellt sicher, dass die Gesundheit der Menschen bestmöglich geschützt wird.
Wasserqualität
Die Wasserqualität ist in Deutschland herausragend gut. Erfahren Sie mehr auf den Seiten der DVGW. Die Trinkwasserverordnung (Trinkwv) hat eine lange Geschichte. Dort bekommen Sie viele Details zur Kontamination mit gefährlichen Erregern und ihrer Nachweisbarkeit.